Ökumenischer Festgottesdienst

Festgottesdienst

zum Jubiläum 50 Jahre Fairer Handel im Saarland.

Terminvorankündigung:

Termin: Freitag, 15. September 2023 um 18.15 h

in
Kirche Eli.ja,
Hellwigstr. 15
66121 Saarbrücken

und
Online über den Youtube-Channel der "Kirche der Jugend":
https://www.youtube.com/channel/UCNI5HRzgzxs6ixiu9ZwPNEA

Weitere Informationen:
https://evangelische-kirche-saar.de/news/Oekumenischer-Gottesdienst-feiert-50-Jahre-Fairen-Handel-an-der-Saar
und
https://www.eli-ja.de/aktuelles

Presseinfo [127 KB]

Ökumenischer Gottesdienst feiert 50 Jahre Fairen Handel an der Saar

Seit 1973 sorgen viele Menschen im Saarland dafür, dass Kaffee, Tee, Gewürze und viele andere Produkte zu einem Preis verkauft werden, der den Produzenten ein Leben in Würde ermöglicht. In der Anfangszeit waren es insbesondere die Kirchen und ihre Jugendorganisationen, die sich um den Fairen Handel bemühten. Bis heute engagieren sich zahlreiche junge Menschen in Jugendgruppen und Schul-AGs für mehr Gerechtigkeit in der Einen-Welt.

Das Goldene Jubiläum des Fairen Handels im Saarland begehen die Fachstelle für Evangelische Jugendarbeit Saar (FEJAS) und die Saarbrücker Kirche der Jugend eli.ja in einem ökumenischen Festgottesdienst am Freitag, 15. September, um 18.15 Uhr in der eli.ja (Hellwigstraße 15). In dem Gottesdienst wird einerseits Rückschau gehalten auf fünf Jahrzehnte Engagement junger Menschen für den Fairen Handel, aber auch der Blick auf den derzeitigen Weg des Saarlandes zum Faitrade-Bundesland geworfen.

Im Anschluss an den Gottesdienst stellen sich verschiedene Akteure des Fairen Handels mit Ständen vor. Bei Snacks und Getränken besteht die Gelegenheit zum Austausch und zum gemütlichen Beisammensein.

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Die Ursprünge des Engagements zum Fairen Handel liegen nicht nur im Saarland in den Kirchen begründet, genauer gesagt in den konfessionellen Jugendverbänden. Im Saarland waren es 1973 junge evangelische Menschen, welche sich auf der Verbrauchermesse „Welt der Familie" erstmals in größerem Rahmen für die Besserstellung der Produzentinnen und Produzenten einsetzten und Produkte aus der damals sogenannten „Dritten Welt" anboten. Was so begann war der Startschuss für ein großes Netzwerk mit acht bestehenden und einem in Gründung befindlichen Weltläden. Daneben ist es vor allem das kirchliche Engagement mit Verkaufsstellen nach Gottesdiensten, welches das Thema in die Öffentlichkeit trägt. In der Ausgabe 9/2023 berichtete der PAULINUS mit dem Artikel „Fairer Handel: Ökumene im Trend" bereits über das breitgefächerte Engagement. Im Jubiläumsjahr „50 Jahre Fairer Handel im Saarland" gibt es nun am kommenden Freitag, 15. September, um 18.15 Uhr einen Ökumenischen Festgottesdienst in der katholischen Jugendkirche Eli.ja, welcher zudem über den Youtube-Kanal der „Kirche der Jugend Saarbrücken" live gestreamt wird. Vorstehen werden diesem der katholische Jugendpfarrer Thomas Hufschmidt und Diakon Daniel Schöneweiß von der Fachstelle für evangelische Jugendarbeit an der Saar.

Seit Beginn des Jahres gab es zum Jubiläum unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsidentin Anke Rehlinge eine Fülle an Veranstaltungen. Beispielsweise, wie kürzlich ein Festabend im VHS-Zentrum Saarbrücken oder Theaterauftritte des von Pater Shay Cullen gegründeten Preda-Theaterprojektes zur Situation von Kinder- und Jugendprostitution auf den Philippen, organisiert von der Fairtrade Initiative Saarland mit Kooperationspartnern oder eben von den zahlreichen örtlichen Akteuren.

Moderiert vom katholischen Diplomtheologen Christian Otterbach (Saarländischer Rundfunk/Leiter der Programmgruppe „Kultur aktuell") stellte Katharina Nickoleit in einer Lesung auf Einladung des Weltladens Saarbrücken das Buch „Fair for Future" ihres Vaters Gerd Nickoleit vor, an welchem sie als Co-Autorin mitwirkte. Der Pioneer der ersten Stunde im Fairen Handel betrachtet dabei die Entwicklungen, die Auswirkungen auf die Produzentinnen und Produzenten und kommt zu dem Fazit, dass auch nach 50 Jahren noch viel für eine gerechtere Welt zu tun ist. In einer anschließenden Podiumsdiskussion zusammen mit Dr. Boniface Mabanza, Kirchliche Arbeitsstelle Südliches Afrika, und Steffen Weber, Geschäftsführer des Weltladendachverbandes, stellte man sich in einer Podiumsdiskussion den Fragen des Moderators. Tenor der Veranstaltung war dabei, dass ein guter Anfang gemacht sei, es bis zu einer tatsächlich gerechten Welt zwischen Endverbrauchern und Produzierenden aber auch noch ein weiter Weg ist. Das sieht man auch vor Ort sei. „Zwar sind faire Produkte neben dem Angebot in den Weltläden auch im Supermarkt um die Ecke nicht mehr wegzudenken und daher immer mehr bekannt geworden, aber das Bewusstsein und das Kaufverhalten lassen sich noch stark verbessern", so Peter Weichardt, Eine-Welt-Fachpromotor Fairer Handel im Saarland. Zum Angebot gehören dabei nicht nur Kaffee, Kakao oder Tee, Bananen und Schokolade, sondern auch viele andere Lebensmittel und Kunstgewerbe. Genau diese Aufgabe des Bewusstseinsschaffen ist es, was die Mitglieder der Fairtrade Initiative aber auch die örtlichen Akteure im Jubiläumsjahr anspornt mit zahlreichen Veranstaltungen auf die Ungerechtigkeiten im Handel aufmerksam zu machen. Dazu konnte Weichardt vom 31. Juli bis zum 5. August auch die Radveranstaltung „Tour de Fair" ins Saarland holen, welche in dieser Zeit nicht nur alle hiesigen Weltläden besuchte, sondern darüber hinaus auch von städtischen Rathäusern und öffentlichen Einrichtungen empfangen wurde. „Wir wollen erstes zertifiziertes Fairtrade-Bundesland werden", so Weichardt, „das Jubiläumsjahr und eine solche große Veranstaltung geben uns beste Möglichkeiten auf unsere Anliegen aufmerksam zu machen". Denn tatsächlich bestehen die Angebote der Akteure eben nicht nur aus einem „Handel", sondern auch aus Aktionstagen wie der vom 15. bis 29. September wieder anstehenden "Fairen Woche" oder auch dem Dialog mit Politik und Wirtschaft sowie weiteren zivilgesellschaftlichen Bewegungen, um die Regeln des Welthandels zugunsten der benachteiligten Menschen an den Anfängen der Lieferketten zu ändern.

„Was Anfang der 1970er Jahre mit den sogenannten, von konfessionellen Jugendverbänden organisierten Hungermärschen begann, hat sich inzwischen zu einer großen Bewegung und einem großen Angebot entwickelt", so Weichardt weiter. Dabei ist der Fachpromotor auch immer auf der Suche nach ergänzenden Angeboten. So besuchte er neulich die AG Frieden Trier und kam spontan mit einer Wagenladung Apfel-Mango-Saft zurück, den es im Saarland so noch nicht im Angebot gibt. Dabei werden die Mangos über die vorgenannte Preda-Stiftung von den Philippinen bezogen.

„Wir freuen uns mit allen, die unsere Jubiläumsveranstaltungen mit uns feiern und sich darüber hinaus für unsere Anliegen einsetzen. Zum Festgottesdienst am 15. September sind alle herzlich eingeladen, diesen zu besuchen oder auf dem Youtube-Kanal zu verfolgen." Das weitere Programm im Jubiläumsjahr sowie auch Rückblicke auf die bereits durchgeführten Veranstaltungen findet man im Internet unter www.faires-saarland.de.