Ausstellung Nicaragua
Parallelausstellung vom 01. Sept. – 27. Okt. 2023
NICARAGUA
Gemalte Paradiese – Naive Malerei / Mit Power in die Zukunft – Der Kampf der Frauen in Nicaragua
der Stiftung Demokratie Saarland in Kooperation mit Diriamba-Verein und Fairtrade Initiative Saarland e.V.
Gemalte Paradiese – Naive Malerei
Die sogenannte „pintura primitivista“ gibt in betont einfacher, unbekümmerter, recht fantasievoller und nicht selten farbenfreudiger Gestaltungsweise Bildmotive wieder. Entscheidend ist bei der Naiven Malerei, dass die Umsetzung auf dem Malgrund auf die Form reduziert ist. Und so messen auch die Künstler:innen aus Nicaragua Schattenwürfen und Plastizität bei Lebewesen und Gegenständen keine Bedeutung bei oder verleihen ihren Landschaften kaum Raumtiefe. Umso mehr faszinieren ihre prachtvoll gefiederten Vögel, die geheimnisvoll verschlungenen Urwaldpflanzen, die tiefblauen Seenlandschaften mit grün bewachsenen Vulkanen im Hintergrund oder der stimmungsvolle farbintensive Himmel. Hier scheint das Wesentliche von Nicaragua dargestellt zu sein, die positive Lebenseinstellung, die trotz großer Armut und schwieriger politischer Rahmenbedingungen die Nicas auszeichnet.
Was oder wer gab der Naiven Malerei in Nicaragua jedoch den entscheidenden Impuls? Es war der Dichter, Revolutionär und ehemalige katholische Priester Ernesto Cardenal, der als Kulturminister der sandinistischen Regierung international für die naiven Künstler:innen seines Landes warb. Männer und Frauen, die kaum lesen und schreiben konnten, lernten ihre Lebenswelten zu malen, wie sie sie wahrnahmen – und traten mit diesen eindringlichen, lebendigen Malereien ins Licht der Öffentlichkeit.
Die in der Ausstellung gezeigten Werke wurden von Mitgliedern des Diriamba Vereins erworben. Mit dem Erlös wurden Umwelt- und Frauenprojekte in Diriamba/Nicarabua unterstützt.
Mit Power in die Zukunft – Der Kampf der Frauen in Nicaragua
Auf den insgesamt zehn Rollups wird das Alltagsleben von nicaraguanischen Frauen vorgestellt. Dabei wird das Augenmerk sowohl auf die Herausforderungen für Frauen, ihre Rechte in einem ungleichen Gesellschaftssystem gerichtet als auch auf die Chancen, sich über Bildung und der damit verbundenen Bewusstmachung Freiräume zu schaffen – Räume ohne die Dominanz von Männern. Insofern wird Bildung zur Grundlage, um überhaupt zu erkennen, wie wirtschaftliche Unabhängigkeit und politisches Handeln möglich sind. Unterstützend ist hier vor allem die Organisation Fundación Entre Mujeres (FEM).
Mehr Informationen zur Ausstellung unter:
https://www.stiftung-demokratie-saarland.de/projekte/ausstellungen/aktuelle-ausstellungen/nicaragua
Die in den Räumen der Stiftung Demokratie gezeigte Ausstellung entstand im Rahmen der Partnerschaftsarbeit zwischen FEM und Weltladen Marburg.
Politische Akademie der SDS
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