DER ARMUT ENTGEGENTRETEN

Dillingen ist Fairtrade-Town

Der Armut entgegentreten: Dillingen ist jetzt Fairtrade-Town

„Wir sind Fairtrade-Stadt“, so steht es auf dem Logo, dass zukünftig auch die Stadt Dillingen tragen darf. Neben Saarlouis ist die Hüttenstadt die zweite Kommune im Landkreis, die dieses Siegel verliehen bekommen hat. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde überreichte Ehrenbotschafter und Gründungsmitglied von Transfair e.V., Manfred Holz, die Urkunde an die Stadt und an die Steuerungsgruppe, die das Fairtrade-Projekt auf den Weg gebracht hat.

Im Jahr 2016 fasste der Dillinger Stadtrat den Beschluss, das Siegel und die Auszeichnung als Fairtrade-Stadt auf den Weg zu bringen. Seitdem weist Dillingen eine Vielzahl an Aktivitäten und Aktionen zum Beispiel von Stadt, Schulen, Kirchengemeinden und Gastronomiebetrieben vor. Besonders hervorzuheben ist der „Faire Laden“ in der Stummstraße, der bereits seit 2011 ein gutes Angebot von fair gehandelten Produkten bereithält. „Die Beteiligung als Stadt an der Kampagne Fairtrade-Towns ist ein wichtiger Baustein zur Unterstützung des Fairen Handels. Als zukünftige Fairtrade-Stadt wird Dillingen ihr Engagement für soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit immer wieder erweitern und so den Umgang mit den knappen Ressourcen deutlich unterstreichen“, erklärte Bürgermeister Franz-Josef Berg. Der Faire Handel sei ein wirksames Mittel gegen Armut und Hunger auf der Welt.

Das unterstrich Manfred Holz in seiner Laudatio, sieht Deutschland als reichste Industrienation in der Pflicht, einen konkreten Beitrag gegen die Armut zu leisten. Fairtrade wächst 2017 in Deutschland um 15 Prozent. Der Umsatz betrug über 1,3 Milliarden Euro. Jeder Bundesbürger konsumiere faire 18 Euro, „mit jede Menge Steigerung nach oben!“, wie der Ehrenbotschafter erklärte. Im Vergleich: Österreich und Holland über 30 Euro, Großbritannien über 40 Euro und Spitzenreiter ist die Schweiz mit über 70 Euro pro Person. Kaffee ist mit über 18.000 Tonnen das wichtigste Produkt, gefolgt von Bananen und Blumen. „Mit dem Kauf von Fairtrade-Produkten geben sie keine Spende oder Almosen, sondern leisten einen nachhaltigen Beitrag zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen und bekämpfen somit aktiv eine der Fluchtursachen“, betonte Holz.

Fleurance Laroppe ist Koordinatorin der Fairtrade-Initiative Saarbrücken und begleitete die Dillinger Steuerungsgruppe auf dem Weg zur Fairtrade-Stadt. Sie gratulierte der Stadt Dillingen zur Auszeichnung und erklärte, dass die Verleihung des Siegels „Fairtrade-Town“ nur ein erster Schritt sei. Jetzt ginge es darum, weiter für den Fairen Handel zu werben und Mitstreiter zu finden, die mit gutem Beispiel voran gehen. Projekte, wie ein faires Frühstück für Dillinger Vereine, ein faires Pfarrfest der Pfarrei St. Johann, faires Kochen der Stadtjugendpflege, Ausschank von fairem Kaffee und Tee in der Stadtverwaltung oder Gastronomie oder ein faires Schulfest sind nur einige Beispiele, die in Dillingen die Solidarität aufzeigten und gerne auch weiter ausgebaut werden können. „Die Idee von Fairtrade-Town besticht dadurch, dass jeder von uns dafür Sorge tragen kann, dass der Faire Handel auch in unserer Stadt sichtbar wird“, erklärte der Bürgermeister. Er nahm gemeinsam mit den Leitern der Steuerungsgruppe, Stefan Dewes und Sabrina Sünnen die Urkunde entgegen.

Weitere Informationen:
https://www.dillingen-saar.de/news/details/article/der-armut-entgegentreten-dillingen-ist-jetzt-fairtrade-town/
(Linkabruf 10.2.2020)